Medien vs. Fakten
Die Studie der ZKB kommt zum Schluss, dass die mediale Berichterstattung den Eindruck erweckt, dass Leerkündigungen in den letzten Jahren zugenommen haben. Das war aber nicht der Fall. Im Kanton Zürich blieb die Zahl der leergekündigten Wohnungen in den Jahren 2022 und 2023 unter dem Niveau der beiden Vorjahre. Dies gilt auch für die gesamtschweizerischen Zahlen. Es ist also mitnichten so, dass Immobilieneigentümer Sanierungen vorschieben, um Mieter loszuwerden und dann die Wohnungen teurer vermieten zu können, wie dies durch die Medien immer wieder insinuiert wird.
Zeit als wesentlicher Faktor
Damit Leerkündigungen in sozialer Hinsicht möglichst verträglich sind, benötigen die betroffen Mieter Zeit, um sich neu zu orientieren. «Mit genügendem Vorlauf haben die Betroffenen die Möglichkeit, ihr persönliches Netzwerk zu aktivieren oder mit etwas Glück auf den gängigen Immobilienportalen eine Wohngelegenheit in der Nähe zu finden», schreibt die ZKB. Weiter stellt die ZKB fest, dass sich die verantwortungsbewussten Vermieter verantwortungsbewusst verhalten. Die Zahlen lassen den Schluss zu, dass in der Regel drei Jahre vor der Sanierung die Mieter informiert werden.
SVIT Empfehlung zur sozialverträglichen Entmietung
Der SVIT Zürich hat bereits 2022 die Problemstellung aufgenommen und einen Leitfaden für die soziale Entmietung veröffentlicht. Der SVIT Schweiz ruft alle Mitglieder auf, sich bei einer allfälligen Leerkündigung nach dem vorgeschlagenen Vorgehen zu richten und die Eigentümer entsprechend in die Verantwortung zu nehmen.
