Die Leerwohnungsziffer für Miet- und Eigentumswohnungen ist gegenüber 2019 von 1,66% auf 1,72% gestiegen. Zum Stichtag 1. Juni 2020 standen 78’832 (2019: 75'383) Wohneinheiten leer. Damit hat sich der Wohnungsmarkt in der Schweiz weiter entspannt. Dies kommt auch in weitgehend unveränderten Angebotsmieten zum Ausdruck. Lediglich in den städtischen Gebieten herrscht ein Nachfrageüberhang. Unter den Kantonen stechen vor allem Solothurn (3,22%), Tessin (2,71%) und Aargau (2,65%) mit besonders hohen sowie Genf (0,49%), Zug (0,70%) und Zürich (0,91%) mit besonders tiefen Quoten heraus.
Der SVIT Schweiz kritisiert die Systematik der Leerwohnungsziffer seit längerem und begrüsst, dass der Bundesrat die Erhebungsmethode auf den Prüfstand stellt. Die Ziffer liefert kein verlässliches Bild des Wohnungs- und insbesondere des Mietwohnungsmarkts, weil Eigentums- und Mietwohnungen in der Ziffer aggregiert werden und im dynamischen Wohnungsmarkt die allermeisten Wohnungen gar nie leer stehen, sondern direkt an den Nachmieter übergeben werden. Zahlen des Datenanalyseunternehmens Meta-Sys AG zeigen, dass allein am 1. Juni 2020 insgesamt 38'099 Miet- und 67'501 Eigentumswohnungen auf Online-Marktplätzen ausgeschrieben waren. Im gesamten zweiten Quartal waren es total 219'735 Einheiten.