SVIT Schweiz
Veröffentlicht am 3. März 2023

Mietpreise steigen lediglich um 1 Franken

«Explodierende Mietzinse» sind in aller Munde. Was nun aber die vom Bundesamt für Statistik veröffentlichten Zahlen für das Jahr 2021 zeigen, verlangt eine differenziertere Betrachtung. Pro Quadratmeter zahlen Mieter im Jahresvergleich 20 Rappen und im Vergleich zu 2011 kumuliert 1 CHF mehr pro Monat.

 

Der durchschnittliche Mietzins pro Monat und Quadratmeter beläuft sich für das Jahr 2021 auf 16.70 CHF. Das sind 20 Rappen (+1,2%) mehr als im Vorjahr und 1 CHF mehr als 2011 (+6,3%). Eine 3-Zimmer-Mietwohnung kostete 2021 im Durchschnitt 1344 CHF. Vor 10 Jahren waren es 1242 CHF (+8,2%). Das zeigen die jüngsten Zahlen des Bundesamts für Statistik zu den Wohnverhältnissen 2021.

Drei Faktoren beeinflussen die Mietzinse. Erstens das Baujahr der betreffenden Mietliegenschaften. 3-Zimmer-Mietwohnungen in solchen mit Baujahr 2011 bis 2021 waren mit 1714 CHF deutlich teurer als der Durchschnitt, was mit Fläche, Ausbaustandard sowie Land- und Baukosten zu tun hat. Zweiter Faktor ist die Lage. In ländlichen Gemeinden beläuft sich der Quadratmeterpreis auf 13.50 CHF, in städtischen dagegen auf 19.50 CHF. Und drittens wird der Mietzins massgeblich durch die Aufenthaltsdauer beeinflusst. Wer eine Wohnung 21 Jahre und mehr mietet, zahlte 2021 pro Quadratmeter 14.00 CHF. Wer die Wohnung weniger als zwei Jahre mietet, zahlte 20.20 CHF. Die zunehmende Diskrepanz von Bestandes- und Neumieten ist der Hauptgrund für einen dysfunktionalen Mietwohnungsmarkt. Sie führt dazu, dass Wohnungssuchende gegenüber Bestandesmietern systematisch benachteiligt sind und Umzüge unvorteilhaft sind.

Die Besitzverhältnisse haben sich 2022 wieder leicht zugunsten der privaten Eigentümer verschoben. 47,0% (46,9%) der Mietwohnungen entfallen auf diese Kategorie. Innert 5 Jahren ist ihr Anteil jedoch kontinuierlich von ursprünglich 49,0% gesunken. Auf Private folgen Versicherung, Pensionskasse, Stiftung, Bank, Anlagefonds und dergleichen mit aktuell 34,2% (2017: 32,4%) als zweitgrösste Kategorie. Wohnbaugenossenschaften (8,1%), Baufirmen/Immobiliengesellschaften (6,7%) und öffentliche Hand (3,9%), folgen weit dahinter.

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