Zufriedene Mieter
Aufgrund der lange Zeitreihe, in welcher der Immo-Barometer bereits existiert, lässt sich klar sagen, dass die überwältigende Mehrheit der Mieter in der Schweiz mit ihrer Wohnsituation sehr zufrieden sind. Notabene auch mit dem Preis ihrer Mietwohnung. Trotzdem wird in den Medien immer wieder postuliert, dass der Mietwohnungsmarkt nicht funktioniert und die Mieten zu hoch sind. Woran liegt diese scheinbare Diskrepanz?
Zunehmende Nachfrage nach Wohnraum
Die Schweiz erlebt ein anhaltendes Wirtschaftswachstum und zieht Arbeitskräfte aus der ganzen Welt an. Dies führt zu einem Anstieg der Bevölkerungsdichte in den städtischen Zentren, was wiederum den Druck auf den Wohnungsmarkt verstärkt. Auch findet eine «Binnenwanderung» in Richtung Städte statt, welche ebenfalls zu einer steigenden Nachfrage führt. Soweit so gut. Was aber in diesem Zusammenhang oft vergessen geht, ist die Tatsache, dass wir pro Kopf immer mehr Wohnraum benötigen. Dies aufgrund immer höherer Ansprüche und immer mehr 1-Personen-Haushalte. Wäre der Raumbedarf pro Person in der Stadt Zürich seit den 1980er-Jahren gleichgeblieben, hätte wir heute trotz steigender Bevölkerung einen Leerstand von 40%.
Höhere Kosten für die Erstellung von Wohnraum
Ein weiterer Faktor in der Diskussion rund um «bezahlbaren Wohnraum», der durch die Medien kaum aufgenommen wird, sind die hohen Bau- und Landkosten, welche die Bereitstellung von eben diesem Wohnraum erschweren. Dazu sind ausufernden Bauvorschriften, eine grosse Bürokratie rund um die Baubewilligungen und die vielen Einsprachemöglichkeiten kostentreibend. Auch der Ausbaustandard in den Wohnungen hat im Laufe der Jahre zugenommen. So ist es in neuen Mietwohnungen heute nicht unüblich, dass hochwertige Küchengeräte, 2 Nasszellen, ein eigener Waschturm in der Wohnung und Parkett als Bodenbelag vorhanden sind. Auch dies ist nicht kostenlos zu haben, führt aber offensichtlich zu einer grossen Zufriedenheit der Mieter.
Wie misst man bezahlbaren Wohnraum?
In der medialen Diskussion wird jeweils nur einen Teil der Wahrheit in Sachen Wohnraum aufgenommen, nämlich dass die Preise für Wohnungen steigen. Das mag für sich genommen richtig sein. Für die Fragen nach bezahlbarem Wohnraum muss diese Steigerung jedoch ins Verhältnis mit dem Einkommenswachstum gebracht werden. Eine aktuelle Analyse des Amts für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich zeigt, dass die Löhne in den letzten rund 20 Jahren um 18% gestiegen sind und die Mieten nur um 12%. Die Bestandesaufnahme zeigt auch, dass die Bestandesmieten im untersuchten Zeitraum aufgrund der Koppelung an den Hypothekarzins sogar um 7% gesunken, während die Angebotsmieten um 25% gestiegen sind.
Statt diese Punkte einmal vertieft zu beleuchten, neigen die Journalisten dazu nur einen Teil der Wahrheit zu publizieren. Dagegen kämpfen wir mit sachlichen Informationen, wie dem Immo-Barometer an. Es gibt noch viel zu tun!
Blog- und Podcastreihe
Ab nächster Woche starten wir eine Blog- und Podcastreihe, in der wir verschiedene Aspekte des Wohnens in der Schweiz vertieft beleuchten. Jeden Beitrag widmen wir einem spezifischen Thema, das sowohl aktuelle Herausforderungen als auch die Zufriedenheit der Mieter thematisiert:
- Wohnzufriedenheit
- Wohnsituation und Wünsche der Jungen
- Wohnen im Alter
Bleiben Sie also auf dem Laufenden und schauen Sie ab nächster Woche bei uns vorbei. Jede Woche gibt es ein neues spannendes Thema. Alle Blogeinträge und Videos werden hier veröffentlicht.