SVIT Bern
Pubblicato su 23. Novembre 2021

Generalversammlung 2021

Funkensprung und Tatendrang

Dass die Generalversammlung des SVIT Bern schriftlich durchgeführt werden musste, tat der Dynamik keinen Abbruch: Präsident Andreas Schlecht wurde glanzvoll wiedergewählt. Und der Vorstand konnte drei Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger für ihre hervorragenden Leistungen auszeichnen.

Einstimmige Wiederwahl
Schon fast verströmte die diesjährige GV des SVIT Bern einen Hauch «neue Normalität» – wenn auch ungewollt. Angesichts der instabilen Lage hatte der Vorstand schweren Herzens auf die Durchführung einer physischen Generalversammlung verzichtet. Die Vernunft ging vor, und so trat im Zentrum Paul Klee in Bern statt der Mitgliederschar ein Stimmauswertungsausschuss in Aktion, welcher hochkonzentriert die schriftlich eingegangenen Stimmen auszählte. Das Ergebnis war auf der ganzen Linie hocherfreulich! Einstimmig wurde Präsident Andreas Schlecht für eine weitere Amtszeit wiedergewählt (siehe Interview) und vom Vorstand mit einem prächtigen Blumenstrauss bedacht. Ohne Gegenstimmen wurden sodann Jahresbericht, Jahresrechnung und das Budget 2021/2022 mit unveränderten Mitgliederbeiträgen genehmigt und dem Vorstand Décharge erteilt.

Ausgezeichneter Branchennachwuchs
Grund zum Feiern hatten nebst dem Präsidenten auch drei frischgebackene und stolze Immobilienprofis, die im Sommer ihre Ausbildung zur Kauffrau bzw. Kaufmann EFZ Immobilien mit Bravour abgeschlossen hatten. Mit besten Wünschen und einer grossen Überraschungsdose mit Ovomaltine-Power konnten Karina Ehlers (Von Graffenried AG Liegenschaften, Abschlussnote Immobilien 5,63), Alex Gervasi (Wincasa AG, Abschlussnote Immobilien 5,5) und Joya Gruber (Von Graffenried AG Liegenschaften, Abschlussnote Immobilien 5,38) einen Weiterbildungsgutschein im Wert von CHF 1000 empfangen. Dieser soll sie bei ihrem Tatendrang in der Immobilienbranche weiter beflügeln!

Im Interview Andreas Schlecht, Präsident

Andreas Schlecht, Sie sind bereits zum dritten Mal glanzvoll als Präsident des SVIT Bern wiedergewählt worden, ganz herzliche Gratulation! Was motiviert Sie, sich nebst Ihrem Engagement als Immobiliendienstleister auch unermüdlich für den Verband einzusetzen? Mein Herz schlägt für Immobilien, Tag für Tag! Diese Leidenschaft beschränkt sich nicht auf das eigene Unternehmen. Der Funke ist schon früh über die eigene Firma hinausgesprungen: Für mich war es immer selbstverständlich, mich auch auf Verbandsebene zu engagieren. Es macht grosse Freude, sich beim SVIT Bern im professionellen Netzwerk mit Gleichgesinnten für eine qualifizierte und zukunftsorientierte Immobilienbranche einzusetzen. Dazu gehört insbesondere auch eine moderne und attraktive Aus- und Weiterbildung.

Sie geben das Stichwort: Mit seiner Kampagne immofuture macht sich der SVIT Bern bereits seit Jahren für die Förderung des Branchennachwuchses stark. Was sind die Gründe für dieses grosse Engagement? Die Nachwuchsförderung gehört zu den Kernkompetenzen eines Berufsverbands. Wir alle werden älter und sind darauf angewiesen, dass Mitarbeitende und künftige Unternehmensleiterinnen und -leiter nachfolgen, die fach-, methoden- und sozialkompetent sind. Nur mit einem gut ausgebildeten Nachwuchs bleibt die ganze Branche stark.

Was ist schwieriger: Lehrbetriebe zu finden, die bereit sind, junge Leute auszubilden, oder junge Menschen für die Ausbildung in der Immobilienbranche zu motivieren? Junge Menschen zu finden, die in die Branche passen, ist tatsächlich eine gewisse Kunst: Der Immobilienberuf ist bekanntlich sehr breit gefächert und der Alltag ist häufig nicht planbar. Das verlangt viel Flexibilität sowie eine grosse Lern- und Leistungsbereitschaft. Auf der anderen Seite ist es eine Daueraufgabe, Immobilienfirmen zu motivieren, selber Lernende auszubilden. Was Lehrbetriebe alles leisten, wird aus meiner Sicht von der Öffentlichkeit viel zu wenig wertgeschätzt. Für nächstes Jahr planen wir deshalb einen Immofuture Day, der sich an potenzielle Lehrbetriebe richtet und zugleich die Bedeutung der Immobilienausbildung bei einem breiteren Publikum unterstreichen soll.

Wie leitet man eigentlich einen Verband während einer Pandemie ohne den Draht zu den Mitgliedern, Sponsoren und Partnern zu verlieren? Auch als SVIT Bern haben wir natürlich den starken Wunsch, dass wir uns wieder physisch treffen und austauschen können. Interessanterweise hat die Pandemie aber den Kontakt zu vielen Mitgliedern und Partnern nicht unbedingt vermindert. Wir waren und sind bis heute eine gefragte Auskunftsstelle zu Themen wie Personalorganisation, Durchführung von Besichtigungen und Versammlungen, Schutzkonzepte, Finanzhilfen oder Impfen. Und wir durften bisher auf die Treue unserer Sponsoren zählen, wofür wir sehr dankbar sind.

Ein Blick auf jüngste Entwicklungen am Immobilienmarkt zeigt: Fixpreis- und Discountmakler versprechen Tiefstpreise, gewisse Anbieter werben sogar mit Gratis-Vermarktungen. Zugleich entstehen vermehrt digitale Ökosysteme für Immobilien und Wohnen. Hat der traditionelle Immobiliendienstleister und -makler bald ausgedient? Ganz und gar nicht. Die geschilderte Entwicklung bietet sicher eine Chance, sich selber zu überprüfen und allenfalls gewisse Erkenntnisse zu nutzen. Aber ein Discountmakler ist punkto Leistungsumfang und Qualität nicht mit einem Immobilienanbieter mit ausgewiesener Aus- und Weiterbildung, fundierten Marktkenntnissen, starkem Netzwerk und umfassender Dienstleistungspalette vergleichbar. Gratis-Dienstleistungen gibt es ausserdem nicht; jemand bezahlt immer die Rechnung. Im Fall der Vermarktung ist es in der Regel der Käufer, was den vermeintlichen Gratismakler zwangsläufig in einen Interessenskonflikt bringt. Und auch bei den Ökosystemen verlieren mutmassliche Vorteile für den Kunden beim genaueren Hinsehen oft rasch ihren Glanz. Denn nicht immer passt zum Beispiel für eine Finanzierungslösung diejenige Bank, welche im Ökosystem dafür vorgesehen ist.

Wie kann hier ein klassischer Immobiliendienstleister in einem solch hart umkämpften Umfeld punkten? Bei Immobilien geht es um hohe Vermögenswerte. Da ist Vertrauen der entscheidende Faktor. Das Vertrauen entsteht durch Kompetenz, Erfahrung sowie persönliche Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit. Die meisten Mitglieder des SVIT Bern haben hier gute Karten: Es sind seit Jahrzehnten etablierte KMU, die den regionalen Markt und ihre Kunden bestens kennen und letzteren auch einen optimalen Zusatznutzen bieten können – wie etwa, die individuell geeignete Bank für eine Finanzierungslösung zu finden.

© Kaspar Abplanalp, Texter und Kommunikationsberater für die
Agentur diff. Kommunikation AG, www.diff.ch