SVIT Schweiz
Veröffentlicht am 6. April 2023

Mögliche Forschungsbereiche im Bereich Wohnungswesen

Das Bundesamt für Wohnungswesen hat die Vorkonsultation zum neuen Forschungsprogramm 2024-2027 eröffnet. Der SVIT Schweiz hat 5 Fragestellungen für die Forschung eingereicht.
  1. 10-Millionen-Schweiz: Die Bevölkerung der Schweiz wächst um jährlich 0,8% oder 80 000 Personen. Die Zahl der Haushalte wächst überproportional (Alterung, 1-Personen-Haushalte). Der Wohnungsbau kann diese zusätzliche Nachfrage nicht befriedigen, was besonders in den städtischen Gebieten zu einem Nachfrageüberhang führt. Investoren zeigen sich immer häufiger zurückhaltend, neue Projekte an die Hand zu nehmen und weichen auf weniger stark regulierte Märkte aus. Ein Grund dafür sind steigenden Auflagen und immer strengere Vorschriften.

    In diesem Bereich der Forschung ist u.a. der Frage nachzugehen, welche Hindernisse den Wohnungsbau dämpfen, wie der Flächenverbrauch gesenkt und wie die Verdichtung gefördert werden kann, wie der Mietwohnungsmarkt liquider werden kann, damit die Allokation verbessert wird oder welche neuen Wohnformen in Zukunft denkbar sind.
     
  2. Unerschwingliches Wohneigentum: Die Preise und die Anforderungen an Käufer von Wohneigentum sind mittlerweile so hoch, dass sich die wenigsten Haushalte Wohneigentum leisten können.

    In diesem Forschungsschwerpunkt wird der Frage nachgegangen, über welche Wege Wohneigentum für breitere Bevölkerungsschichten wieder zugänglich gemacht werden kann.
     
  3. Mietrecht und Mietzinspolitik: Die künstliche Verbilligung von Mietwohnungen führt zu Mehrkonsum an Mietfläche und zu einem Minderangebot an neuen Wohnungen. Gleichzeitig werden die Marktmechanismen unterdrückt. Günstiger Wohnraum in Städten ist seit Jahren eine wohnpolitische Zielsetzung. Oft wird versucht dies durch staatliche Preiskontrollen und Deckelungen zu erreichen. Studien weltweit zeigen, dass diese Massnahmen scheitern und sich aufgrund der Regulierung die Wohnungen weiter verknappen und verteuern.

    Dieser Forschungsschwerpunkt geht der Frage nach, ob und wie die Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum sichergestellt und gleichzeitig die Allokationsmechanismen des Markts gewährleistet werden können. Ausserdem wird den Folgen der divergierenden Entwicklung des Mietwohnungsmarkts in Bestandesmieten und Neumieten nachgegangen.
     
  4. Effizienz der staatlichen Förderung von vergünstigtem Wohnen: Die Allokation staatlicher Mittel und des vergünstigten Wohnraums wird in diesem Forschungsschwerpunkt auf den Prüfstand gestellt. Werden die Mittel effizient eingesetzt, und profitieren die richtigen Gruppen von der staatlichen Förderung?
     
  5. Wohnen in peripheren Regionen: Die Bevölkerungszahlen in peripheren Regionen sinken. Im Sinn der Regionalpolitik ist in diesem Forschungsschwerpunkt der Frage nachzugehen, ob dieser Trend umgekehrt werden kann und welche Instrumente und Mittel dazu erforderlich wären.

 

Kontakt

Ivo Cathomen
Dr. Ivo Cathomen
Dr. oec. HSG, Stv. CEO SVIT Schweiz
T: +41 44 434 78 82
SVIT Schweiz
Greencity
Maneggstrasse 17
8041 Zürich

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