SVIT Schweiz
Veröffentlicht am 5. Februar 2021

Online-Wohnungsindex Oktober 2019 – September 2020

Deutlich mehr Wohnungsinserate in den Städten im Corona-Jahr

Die Covid-Pandemie bescherte den städtischen Mietwohnungsmärkten eine deutliche Belebung mit einem Drittel mehr Wohnungswechsel. Die einen mussten günstigere Wohnungen suchen, die andern mehr Raum fürs Homeoffice.

Der vom Schweizerischen Verband der Immobilienwirtschaft SVIT Schweiz und dem Swiss Real Estate Institute der HWZ halbjährlich veröffentlichte Online-Wohnungsindex (OWI) zeigt, dass im Berichtsjahr vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. September 2020 ein expandierendes Angebot an Mietwohnungen durch die weiter wachsende Nachfrage gut absorbiert wurde – und dies trotz der Covid-Pandemie. Die Vermieter mussten sich bei einem wachsenden Insertionsvolumen von 4,7% im Vergleich zur Vorperiode im Durchschnitt mit 35 Tagen gleich lang gedulden, bis sie eine Wohnung vermieten konnten. Die Ursache für das steigende Insertionsvolumen ist vor allem in den 12 untersuchten Städten zu finden. Nach Ausbruch der Covid-Pandemie im Frühjahr 2020 erhöhte sich Umzugsaktivität von städtischen Mietern deutlich.

Kantone Zug, Zürich Genf und Basel-Stadt mit den kürzesten Insertionszeiten

Am schnellsten liessen sich Wohnungen in Zug (16 Tage) und Zürich (25 Tage), sowie den beiden Stadtkantonen Genf (23 Tage) und Basel-Stadt (27 Tage) vermieten. In den peripheren Kantonen Schaffhausen (50 Tage), Appenzell Ausserhoden (52 Tage), Glarus (52,5 Tage) und Tessin (64 Tage) mussten sich die Vermieter teilweise zwei Monate gedulden, um eine Wohnung zu vermieten.

Akzentuierter Nachfragedruck in den Städten Zürich und Genf

Mit 16 Tagen wiesen Wohnungen in Zürich mit Abstand die kürzeste Insertionszeit auf, gefolgt von den Städten Genf (20 Tage) und Bern (21 Tage). Am längsten mussten sich die Vermieter in St. Gallen (37 Tage) und vor allem in Lugano (55 Tage) gedulden, um einen Mieter zu finden. Am deutlichsten verkürzte sich die Ausschreibungszeit in der Stadt Basel (-4 Tage auf 26 Tage), während sie in Freiburg und Chur am stärkten zulegte (je +3 Tage auf 32 bzw. 30 Tage).

Deutlich mehr inserierte Wohnungen in den Städten

Mit Ausnahme von Winterthur und Bern kamen in allen untersuchten Städten mehr oder deutlich mehr Mietwohnungen auf den Markt. Spitzenreiter sind die Städte Genf und Neuenburg mit einem beeindruckenden Plus von rund 34%. Entweder ist dies auf eine Stadtflucht zurückzuführen, oder die Mieter haben ihre Wohnsituation bedingt durch die Covid-Pandemie angepasst. Erstaunlich ist, dass sich die Insertionszeiten sowohl in Genf als auch in Neuenburg trotz 34% mehr Wohnungsinserate nicht verlängerten, sondern sogar verkürzten. Dies lässt auf eine stark steigende Nachfrage nach Wohnungen in diesen Städten schliessen. 9 von 12 untersuchten Städte verzeichnen eine steigende Nachfrage. Ein guter Teil dieser Zusatznachfrage dürfte mit der Binnenwanderung innerhalb der Städte begründet sein.

OWI Oktober 2019 – September 2020: Studie

OWI Oktober 2019 – September 2020: Daten

OWI Oktober 2019 – September 2020: Grafik

Online-Wohnungsindex OWI

Der OWI ist eine zeitnahe Messgrösse für die Angebots- und Nachfrageentwicklung auf dem Mietwohnungsmarkt.

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